„Leben und arbeiten zwischen zwei Kulturen – Orientierung für Identitätsentwicklung und Zukunftsplanung als internationale Fachkraft“

Veranstaltung 04. Juli 2025

Wochenend-Seminar in Springe, 04.–06. Juli 2025

Einleitung
Das Wochenendseminar von STUBE Niedersachsen widmete sich dem Thema „Leben und arbeiten zwischen zwei Kulturen“. Ziel war es, internationale Studierende in ihrer persönlichen und beruflichen Orientierung zu stärken. Dabei standen Fragen der kulturellen Identität, Integration und Zukunftsplanung im Mittelpunkt. Das Seminar fand vom 4. bis 6. Juli 2025 in Springe statt und vereinte informative Inputs, persönliche Reflexion und gemeinschaftliches Lernen.

Freitag – Ankommen und thematische Einführung
Am Freitagnachmittag reisten die Teilnehmenden an und wurden zunächst organisatorisch begrüßt. Nach dem gemeinsamen Abendessen begann das Seminar mit einer interaktiven Vorstellungsrunde, die ein erstes Kennenlernen in lockerer Atmosphäre ermöglichte.

Im Anschluss führte Kahraman Haji Hasan, Betriebswirt und Referent des Bürgermeisters in Wedemark, in das Thema ein. Unter dem Titel „Studien- und Arbeitserfahrung in unterschiedlichen kulturellen Kontexten“ berichtete er von seinen eigenen Erfahrungen und eröffnete einen ersten Zugang zur Thematik. Er sprach über kulturelle Missverständnisse, Chancen und die Notwendigkeit, flexibel und offen auf neue Umfelder zu reagieren.

Samstag – Workshops und Diskussionen
Der Samstag stand ganz im Zeichen der interkulturellen Reflexion. Der Tagesworkshop wurde von Maria Isabel Cáceres Guerrero, interkulturelle Trainerin aus Wolfenbüttel, geleitet. In zwei Teilen – vormittags und nachmittags – bearbeiteten die Teilnehmenden zentrale Fragestellungen rund um Identität, Integration und Perspektiven.

Im Workshop setzten sich die Teilnehmenden intensiv mit ihrer kulturellen Identität auseinander und reflektierten, wie Herkunft, Sprache und persönliche Prägungen ihr Selbstbild beeinflussen. Dabei wurde deutlich, dass viele zwischen den Erwartungen ihres Herkunftslandes und den Anforderungen der deutschen Gesellschaft innere Spannungen erleben. In den Gesprächen wurde zudem herausgearbeitet, dass Integration kein einseitiger Anpassungsprozess ist, sondern auf Gegenseitigkeit und Verständigung beruht. Ein weiterer zentraler Aspekt war die Auseinandersetzung mit der eigenen beruflichen Zukunft – etwa ob man in Deutschland bleiben oder ins Herkunftsland zurückkehren möchte. Die Teilnehmenden tauschten sich offen über ihre Hoffnungen, Unsicherheiten und individuellen Lebenswege aus. Abschließend wurde betont, dass jeder Mensch seinen eigenen Weg zwischen verschiedenen kulturellen Einflüssen finden muss – ein Weg, der von Selbstreflexion, persönlichen Werten und dem Mut zur Eigenverantwortung geprägt ist.

Nach dem Abendessen folgte ein besonderes Highlight des Seminars: eine Waldführung mit Felix Wolf, Waldökologe und Leiter des NABU-Besucherzentrums in Rühstädt. Die Bewegung in der Natur diente nicht nur der Entspannung, sondern auch als Gelegenheit zur informellen Reflexion und zum Austausch in kleiner Runde. Außerdem haben wir über die Natur viel gelernt.

Sonntag – Abschluss und Ausblick
Am Sonntagmorgen wurden Ideen für die Jahresplanung von STUBE Niedersachsen 2026 gesammelt. Die Teilnehmenden brachten Vorschläge zu Themen wie globale Rechte in Deutschland, Digitalisierung oder Nachhaltigkeit ein.
Nach einer kurzen Pause wurden offene Fragen geklärt und das Seminar gemeinsam ausgewertet. Viele Teilnehmende betonten, dass sie sich verstanden und inspiriert fühlten und das Seminar als wertvollen Impuls für ihre persönliche Entwicklung empfanden.
Nach der Verteilung der Teilnahmebescheinigungen endete das Seminar mit einem gemeinsamen Mittagessen.

Persönliche Reflexion
Ich habe durch den Erfahrungsaustausch mit den anderen Teilnehmenden neue Perspektiven auf interkulturelle Herausforderungen und Chancen gewonnen. Das Seminar hat mir geholfen, meinen eigenen Integrationsweg bewusster zu reflektieren. Besonders bereichernd war es, Menschen aus verschiedenen Kulturen kennenzulernen und gemeinsam über unsere Erfahrungen zu sprechen.

Tarek Morsy