„Regionale Strategien zum Umgang mit globalem Klimawandel – von Umweltschutz und Tourismus im Alpenvorland und weltweit“

Veranstaltung 09. Juni 2025

Ferienakademie in Kochel am See, 9.–13. Juni 2025

Die Ferienakademie an der Georg-von-Vollmar-Akademie in Kooperation mit STUBE Niedersachsen, STUBE Rheinland und STUBE Rheinland-Pfalz/Saarland fand vom 9. bis 13. Juni 2025 in der malerischen Umgebung von Kochel am See statt. Diese Veranstaltung bot uns eine einzigartige Gelegenheit, unser Wissen über regionale Strategien im Umgang mit dem globalen Klimawandel zu erweitern.

Über Kochel am See und Schloss Aspenstein

Kochel am See ist ein malerischer Ort in Bayern, der am Fuße der bayerischen Alpen liegt. Die Region ist bekannt für ihre atemberaubende Naturschönheit und bietet eine Vielzahl von Freizeitmöglichkeiten, die sowohl Einheimische als auch Touristen anziehen.

Der Kochelsee ist ein beliebtes Ziel für Wassersportler, Angler und Naturliebhaber. Die umliegenden Berge bieten zahlreiche Wander- und Klettermöglichkeiten und bieten spektakuläre Ausblicke auf die Alpenlandschaft. Besonders erwähnenswert ist das nahegelegene Walchensee-Kraftwerk, das als eines der größten Hochdruckspeicherwerke in Deutschland gilt und eine interessante Sehenswürdigkeit für Technikbegeisterte darstellt.

Kochel am See ist auch ein wichtiger Standort für Bildung und Forschung im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit. Die Georg-von-Vollmar-Akademie, die im Schloss Aspenstein untergebracht ist, bietet Seminare und Veranstaltungen zu Themen wie Klimawandel und nachhaltige Entwicklung an. Diese Akademie zieht Teilnehmer aus verschiedenen Regionen an, die sich mit den Herausforderungen des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf den Alpenraum auseinandersetzen möchten.

Die Region um Kochel am See ist ein empfindlicher Lebensraum, der durch klimatische Veränderungen und den zunehmenden Tourismus beeinflusst wird. Daher ist der Erhalt der einzigartigen Flora und Fauna von großer Bedeutung. Initiativen und Programme, die sich auf nachhaltige Tourismusstrategien und den Schutz der Umwelt konzentrieren, sind in dieser Region von zentraler Bedeutung.

Insgesamt bietet Kochel am See eine harmonische Mischung aus natürlicher Schönheit, kulturellem Erbe und zukunftsorientierter Bildung, was es zu einem einzigartigen und wertvollen Ort in der bayerischen Alpenregion macht. Kochel am See ist ein idealer Ort, um die Auswirkungen des Klimawandels hautnah zu erleben, und war somit ideal für diese Akademie.

Programm und Aktivitäten

Unsere Ferienakademie begann am Montag mit der Anreise und einer Einführung in das Seminar. Die Studierenden wurden von der Seminarleitung – Andreas Kurschat (STUBE Niedersachsen), Kornelia von Kaisenberg (STUBE Rheinland) und Alina Giesen (STUBE Rheinland-Pfalz/Saarland) – begrüßt und erhielten einen Überblick über den Programmablauf. Nachdem ein Einstieg ins Thema Klimawandel gemacht wurde, wurden alle in den wohlverdienten Feierabend entlassen und freuten sich auf das Programm am nächsten Tag.

Am Dienstag leitete Friedl Krönauer vom BUND Naturschutz in Bayern die Einführung in die Thematik der regionalen Nachhaltigkeitsstrategien in den Alpen. Es wurden die Ursachen und Probleme des Klimawandels, insbesondere im alpinen Raum, aufgezeigt.

Am Nachmittag fand eine Exkursion ins Lainbachtal in Benediktbeuern statt, bei der die bereits vorhandenen Folgen des Klimawandels im Alpenvorland besichtigt und diskutiert wurden. Das Lainbachtal wird oft für Wanderungen genutzt und ist für seine natürliche Schönheit bekannt. Der Tag endete mit einer Ergebnissicherung zur Exkursion und einer Diskussion über die Anwendung des Gelernten in unterschiedlichen Weltregionen.

Der Mittwoch begann mit einer Diskussionsrunde zu den Herausforderungen von Tourismus und Umweltschutz, angeführt von dem Tourismuschef in Kochel, Daniel Weickel. Er erklärte das Zusammenspiel von Tourismus und Nachhaltigkeit und zeigte Beispiele, wie Tourismus einerseits sehr wichtig für Kochel und die umliegenden Seen ist, aber auch viele Herausforderungen mit sich bringt. Zu den negativen Folgen gehören Umweltbelastungen durch Verkehrsemissionen, erhöhte Abfallproduktion und Zerstörung von Lebensräumen, die durch Massentourismus verursacht werden können. Der Ressourcenverbrauch, insbesondere von Wasser und Energie, steigt in touristischen Gebieten oft erheblich an, was lokale Ressourcen belastet. Überfüllung in beliebten Touristenzielen kann die Lebensqualität der Einheimischen mindern, und wirtschaftliche Abhängigkeit vom Tourismus kann Regionen anfällig machen, wenn die Besucherzahlen ausbleiben.

Am Nachmittag besuchten wir das Murnauer Moos, ein großes Moor im Staffelseegebiet. Die Exkursion wurde von Tim Korschefsky von der Biologischen Station Murnauer Moos geleitet. Ein Moor ist ein einzigartiges Ökosystem, das sich durch seine feuchten Bedingungen und die Ansammlung von Torf auszeichnet, einem Material, das aus teilweise zersetzen Pflanzen besteht. Moore spielen eine entscheidende Rolle im Klimaschutz, da sie große Mengen Kohlenstoff speichern und so zur Reduzierung von Treibhausgasen beitragen. Darüber hinaus bieten sie Lebensraum für spezialisierte Pflanzen- und Tierarten und wirken als natürliche Wasserspeicher, die Überschwemmungen regulieren können.

Am Donnerstag stand vormittags das Thema Klimawandel im Globalen Süden auf dem Programm. Es wurde eine Filmdokumentation über das afrikanische Projekt „Great Green Wall“ zur Bekämpfung der Wüstenbildung in der Sahelzone gezeigt, gefolgt von einem Workshop. In dem Workshop wurden ähnliche Strategien wie im Film diskutiert.

Am Nachmittag besichtigten wir das Walchensee-Kraftwerk. Wir nahmen an einer Führung teil, die die Bedeutung erneuerbarer Energien hervorhob. Das Walchensee-Kraftwerk nutzt die Höhenunterschiede zwischen dem Walchensee und dem Kochelsee, um umweltfreundliche Energie zu erzeugen, und spielt eine bedeutende Rolle in der regionalen Energieversorgung.

Der Freitag begann mit einem Workshop, der sich darauf konzentrierte, welche Folgen der Klimawandel in unseren Herkunftsländern hat und welche Maßnahmen dagegen ergriffen werden. Abschließend diskutierten wir darüber, wie wir selbst aktiv werden können. Nach dem Mittagessen und der Seminarevaluation traten wir die Heimreise an.

Unser Feedback war sehr positiv. Viele von uns lobten die hervorragende Organisation der Veranstaltung sowie die Vielfalt und Qualität der angebotenen Inhalte. Besonders hervorgehoben wurde die Möglichkeit, in einer entspannten und inspirierenden Umgebung zu lernen und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen.

Das Seminar in der Georg-von-Vollmar-Akademie hat uns eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig nachhaltige Strategien nicht nur im Alpenvorland, sondern weltweit sind. Durch inspirierende Vorträge und Exkursionen wurden wir motiviert, aktiv zum Umweltschutz beizutragen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer fuhren mit dem Gefühl nach Hause, dass sie etwas bewirken können, und wollen dies nun in die Tat umsetzen.

Izabela Burevska