Der indonesische Pastor Linti Dongoran stattete im September der Hildesheimer Blindenmission (HBM) seinen Antritts- besuch als neuer Direktor der Stiftung Yayasan Pendidikan Tunanetra Sumatera (YAPENTRA) ab, die eine Blindenschule in der Nähe von Medan in der Provinz Nordsumatra betreibt und dabei durch die HBM finanziell unterstützt wird. Pastor Andreas Chrzanowski, der Leiter der HBM, organisierte ein umfangreiches Programm für den weitgereisten Gast. Dazu gehörte am 27. September ein Abstecher nach Hannover zum „Blickwechsel“, einem Treffpunkt für blinde, sehbehinderte und sehende Menschen in der Petri-und-Nikodemus-Kirchenge- meinde im Stadtteil Kleefeld. Bei Kaffee und Kuchen stellte Pastor Dongoran dort die YAPENTRA-Blindenschule vor und KED-Referent Andreas Kurschat übersetzte seine Ausführungen vom Indonesischen ins Deutsche. „Gott hat für jeden Menschen einen guten Plan“, betonte der YAPENTRA-Direktor. Mit dieser Grundüberzeugung arbeite das pädagogische Personal der Blindenschule daran, die besonderen Stärken jedes Kindes zu identifizieren und weiterzuentwickeln, sodass eine berufliche Qualifikation darauf aufbauen könne und dadurch schließlich Erwerbsfähigkeit erreicht werde. Qualifizierte Erwerbsarbeit ausüben zu können, die gesellschaftliche Anerkennung und finanzielle Unabhängigkeit mit sich bringt, sei für Menschen mit Behinderungen in Indonesien keine Selbstverständlichkeit, so Pastor Dongoran. Auch wenn die indonesische Politik in diesem Bereich schon die richtige Richtung eingeschlagen habe, seien gerade nichtstaatliche Einrichtungen wie die kirchliche YAPENTRA-Blindenschule weiterhin von großer Bedeutung. Im weiteren Verlauf der Veranstaltung entwickelte sich ein angeregtes Gespräch zwischen allen Anwesenden. Dabei ging es auch um die kulturelle und religiöse Vielfalt Indonesiens, wo nur ein relativ kleiner Teil der Gesamtbevölkerung evangelischen Kirchen angehört. Der Gast seinerseits war sehr daran interessiert, etwas von den Erfahrungen blinder und sehbehinderter Menschen in Deutschland zu hören, um dadurch Anregungen für seine weitere Arbeit zu erhalten. Der KED wünscht ihm und sei- ner Einrichtung weiterhin viel Erfolg und Gottes Segen
Unter dem Motto „Lift me up“ hat vom 16. bis zum 18. September in Hannover der zehnte internationale Gospelkirchentag stattgefunden. Es war Europas größtes Gospelfestival, bei dem 3.000
Sängerinnen und Sänger aus der Region, Deutschland, Europa und darüber hinaus auf verschiedenen Bühnen im Stadtraum Hannover Gospelkonzerte gegeben haben. Für die Besuchenden
gab es neben den akustischen Attraktionen auch reichlich Möglichkeiten, die Stände von Austellenden zu besuchen. Auf dem Opernplatz war auch der KED mit einem Stand vertreten. Die Besuchenden hatten dabei die Möglichkeit, bei einem Wurfspiel und einem Textil-Quiz faire und nachhaltige Kleinigkeiten vom KED zu gewinnen, wie unter anderem Saatkonfetti, Klima-
Quartettspiele, Energiespar-Malbücher oder auch Jojos. Besonders das Wissen zu den Themen Fast-Fashion, Lieferketten und Menschenrechte in der Lieferkette wurde beim Quiz auf die Probe gestellt. Bei dem Wurfspiel wurde zu jedem erfolgreichen Wurf in einen von sechs Körben eine Frage zu einem von sechs Themen gestellt, die für den KED relevant sind. Bei musikalischer Unter- malung von der benachbarten Bühne her ging es hier um das Entschuldungs- bündnis erlassjahr.de, die globalen Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen (SDGs), die Faire Woche, den ökologi- schen Fußabdruck, die evangelischen Landeskirchen in Deutschland und die Arbeit des KED selbst. Trotz einigen Regenschauern war der Stand immer wieder voll besucht und es
wurde gemeinsam mit allen Altersgrup- pen gespielt, gelacht und gelernt.
Zum Thema „Textilien“ unter dem Motto „Fair steht
dir #fairhandeln für Menschenrechte weltweit“ fand die Faire Woche 2022 statt und beschäftigt sich mit der Frage welchen Beitrag der Faire Handel zu menschenwürdigen Arbeitsbedingungen und nachhaltigem Wirtschaften in der Textil-Lieferkette leistet. „Transparente Lieferketten, die För-
derung von Frauen und ein Verbot von ausbeuterischer Kinderarbeit sind einige Kernpunkte des Fairen Handels, die
für menschenwürdige Arbeitsbedingungen im Textilbereich sorgen.“ Die Faire Woche bietet auch in diesem Jahr wieder die Möglichkeit, bundesweit durch Aktionen und Veranstaltungen die Themen des Fairen Handels zu un-
terstützen.
Bereits am 8. Juli stellten die St. Matthäi-Kirchengemeinde Gronau und die Peter-und-Paul-Kirchengemeinde Elze ihre
Projekte zum Fairen Handel an einem gemeinsamen Info- und Verkaufsstand auf dem Wochenmarkt in Gronau vor. Brigitte Dittmann, Leiterin des Cafés zur Marktzeit im Gemeindehaus in Elze, wollte mit ihrem Team die Aufmerksamkeit für Fairen Handel in der Nachbargemeinde Gronau unterstützen. Neben dem Verkauf von fair gehandelten Produkten stellte das Team aus Elze sein Engagement zur jährlich stattfindenden Fairen Woche vor, in der es seit 2016 mit einem Marktstand des Cafés zur Marktzeit und einem Fairen Frühstück auf Themen wie Menschenrechte weltweit und den Fairen Handel aufmerksam machen will. Die Kirchengemeinde Gronau beteiligte sich mit der Vorstellung ihrer Malawi-Partnerschaft, die seit 1996 mit einer Kirchengemeinde in der Stadt Balaka besteht und u.a. mit
regelmäßigen Spenden und gegenseitigen Besuchen gepflegt wird. Dazu bot der KED mit Referentin Rebecca Neumann einen Parcours zum ökologischen Fußabdruck für die Marktbesucher an, die dort spielerisch die Zukunftsfähigkeit ihres eigenen Lebensstils anhand von Fragen zu persönlichen Gewohnheiten in verschiedenen Lebensbereichen wie z.B. Ernährung oder Konsum testen konnten. Anfragen für eine Ausleihe des Fußabdruck-Parcours können Interessierte über ein Online-Formular auf unserer Webseite ked-niedersachsen.de stellen.
Der „Tag der Niedersachsen“ sollte eigentlich schon im Herbst 2021 als großes Jubiläumsfest zum 75. Geburtstag des Bundeslandes Niedersachsen in Hannover stattfinden, musste jedoch pandemiebedingt verschoben werden. Am Wochenende vom 10. bis zum 12. Juni 2022 konnte das Großereignis bei bestem Frühsommerwetter endlich nachgeholt werden. Auf der „Meile der Kirchen und Religionsgemeinschaften“ präsentierte sich dabei auch der KED. In einem Pagodenzelt zwischen Maschpark und Niedersächsischem Landesmuseum lud die Leiterin des KED, Dr. Cornelia Johnsdorf, gemeinsam mit den KED-Referentinnen Maureen von Dassel und Rebecca Neumann, dem KED-Referenten Andreas Kurschat und der ehemaligen KED-Praktikantin Janine Salmon zu einer spielerischen Beschäftigung mit den Themen des KED ein. Bei einem Wurfspiel und bei einem Quiz konnte man sowohl seine Treffsicherheit im Umgang mit Bällen als auch sein Wissen über das breite Themenspektrum des KED auf die Probe stellen. Viele Besucher erwiesen sich als gut informiert darüber, welche Produktsiegel sich auf den Fairen Handel beziehen, wie man im Alltagsleben natürliche Ressourcen schonen kann oder warum es ein Problem ist, wenn ein Staat zu viele Schulden hat. Zum Dank fürs Mitmachen lagen neben
den allseits beliebten KED-Schokoladentäfelchen aus öko-fairer Produktion noch weitere Kleinigkeiten wie z.B. Stifte und Schlüsselanhänger mit KED-Logo zur Auswahl bereit. Sie fanden bei Jung und Alt großen Anklang und sorgen hoffentlich dafür, dass der KED bei allen in guter Erinnerung bleibt.
Zu einem weiteren Vortrag am 2. Juni 2022 zum Thema „Von der Kakaoschote zur Schokolade“ versammelten sich die Konfirmandinnen und Konfirmanden auf dem Kirchplatz der Kirchengemeinde Neuenhäusen unter der Leitung von
Referentin Paula Lottmann. In Kleingruppen und mithilfe der verschiedenen Zwischenprodukte erarbeiteten die Jugendlichen den Weg der Schokoladenherstellung. Welche
Produktionsschritte die Kakaobohne in oftmals deutschen Fabriken durchläuft, bis Kakaobutter, Kakaomasse und schließlich fertige Schokolade entsteht, war den meisten Teilnehmenden nicht bewusst. Jedoch sind auch schon viele
Schritte nötig, um die Kakaobohne überhaupt aus den Anbauländern, die sich größtenteils in Äquatornähe befinden,
in die Länder des Globalen Nordens zu transportieren. Wie der Kakaobaum wächst, die Schoten geerntet und geöffnet und die Bohnen getrocknet werden und welche Arbeit hinter der Kakaoernte steckt, lernten die Jugendlichen während des Workshops. Erschreckend für viele war vor allem, wie oft Kinder im Kakaoanbau arbeiten müssen und somit weder eine Schule besuchen noch einer kindgerechten Freizeit nachgehen
können. Im zweiten Teil des Vortrags wurde der Faire Handel vorgestellt. Das Fairtrade-Siegel war schon vielen Teilnehmenden bekannt, allerdings wussten nur wenige
Jugendliche, welche Kriterien durch das Siegel erfüllt werden. Dass damit unter anderem auch das Verbot ausbeuteri-
scher Kinderarbeit versichert wird, war für viele Teilnehmende ein Grund, häufiger auf das Fairtrade-Siegel achten zu wollen.
Mit den Standards des Fairen Handels haben sich auch am Abend die Teilnehmenden beschäftigt, die für den Vortrag „Wie kommt der Kaffee in meine Tasse?“ zusammengekommen sind. Hier stand der Anbau und die Ernte der Kaffeekirschen im Vordergrund und es wurden Unterschiede in dem Verfahren für Kakao und Kaffee herausgestellt. Als besonderes Produkt konnte der sogenannte Frauenkaffee „Angelique’s Finest“ vorgestellt werden. Hierbei handelt es sich um einen Fairtrade-zertifizierten Kaffee, der in der gesamten Wertschöpfungskette von Frauen in Ruanda produziert wird. Mit diesem Ansatz wird versucht, der Geschlechterungerechtigkeit im Kaffeesektor entgegenzuwirken. Auch bei den Teilnehmenden der Abendveranstaltung stand der soziale Aspekt des Fairtrade-Systems im Vordergrund. Der KED fördert entwicklungsbezo-
gene Bildungs- und Informationsarbeit durch inhaltliche Beratung, diverse Bildungsformate oder durch finanzielle
Unterstützung. Bei Interesse oder für nähere Informationen melden Sie sich gern unter info@ked-niedersachsen.de .
Orientierung für einen Einstieg ins Arbeitsleben in Deutschland erhielten internationale Studierende am 17. Mai 2022 auf dem Campus der Hochschule Hannover (HsH) in Hannover-Kleefeld. Dort hatte die Agentur für Arbeit Hannover zu einer zentralen Informationsveranstaltung unter dem Titel „Bleiben
wollen – bleiben können?“ geladen, an der mehr als 50 Studierende von den verschiedenen in der Region Hannover
ansässigen Hochschulen teilnahmen. Regionspräsident Steffen Krach betonte in seinem Grußwort, dass die Region Hannover ein großes Interesse daran habe, hochqualifizierten Nachwuchs hier zu halten. Die Attraktivität der Lebens- und Arbeitsbedingungen sei ein wichtiger Faktor im Wettbewerb um gute Fachkräfte, an denen hier wie auch andernorts langfristig ein hoher Bedarf bestehe. Gemeinsam mit einer Reihe weiterer
Einrichtungen war der KED mit einem Infotisch vertreten, um das Studienbegleitprogramm STUBE Niedersachsen vorzustellen. Dessen Besonderheit liegt darin, dass es Studierenden aus dem Globalen Süden nicht nur die Möglichkeit bietet, neben dem eigentlichen Studium ihre Kompetenzen im entwicklungspolitischen Bereich zu erweitern,
sondern ihnen auch Impulse dafür gibt, sich im Rahmen grenzüberschreitender Lebensentwürfe für ihre Herkunftslän
der zu engagieren – unabhängig davon, ob sie nach dem Studienabschluss in Deutschland bleiben oder nicht
Das Café zur Marktzeit und die Stiftung der Peter und Paul-Kirchengemeinde Elze präsentierten sich beim langen Feierabendmarkt am 12. Mai 2022 von 16-19 Uhr mit zwei Ständen. Alte Orgelpfeifen und Sekt wurden von der Stif-
tung gegen eine Spende vergeben, um finanzielle Mittel für den weiteren Ausbau des Kirchengebäudes zu sammeln.
Das Café zur Marktzeit bot neben fairem Kaffee, selbstgemachten Quiches und Kuchen auch fair gehandelte Produkte auf ihrem Verkaufsstand an. Der KED unterstützte den Nachmittag mit Informationen rund um den Fairen Handel und bei einem Fairen Quiz konnten die Marktbesucher*innen ihr Wissen testen. Jung und Alt kamen an diesem Nachmittag zum Stand und brachten auch eine Bandbreite an Hintergrundwissen mit. Der Wunsch nach einer weiteren Teilnahme im September 2022 wurde geäußert. Gern beteiligt sich der KED mit einem Angebot zum Fairen Feierabend.
Den Start der Vortragsreihe machte am 5. Mai 2022 das Angebot „Mein ökologischer Fußabdruck – lebe ich momentan auf zu großem Fuß?“. Fast alles, was wir im Alltag tun und verbrauchen, benötigt Ressourcen. Die produktiven Land- und Wasserflächen der Erde, die benötigt werden, um den Bedarf eines Menschen decken und den erzeugten Abfall wiederaufzunehmen, sind begrenzt. Der ökologische Fußabdruck ist eine einfache Möglichkeit, die Zukunftsfähigkeit des eigenen Lebensstils zu testen. Das schöne Wetter ließ ein Angebot auf dem Kirchplatz zu. KED-Referentin Rebecca Neumann stellte den Fußspu-praktizieren“. So sei u.a. der Verzicht auf ein Auto schwierig oder der Einkauf kleinerer Verpackungsgrößen von z.B. Lebensmitteln nötig. Andere teilten ihre Lebensweisen z.B. zum Fleisch- oder Kaffeekonsum, ihrer Art der Fortbewegung sowie der persönlichen Nutzung von z.B. Kleidung oder Elektrogeräten.
Dabei ergaben sich Fragen zu den Problemen bei der Rohstofferzeugung. Elektroautos wurden kritisch beleuchtet und persönliche Erfahrungen mit deren Nutzung ausgetauscht.
Die Erwachsenen überraschte, dass der Bereich Energieverbrauch zu Hause so einen großen Anteil habe. Viele nahmen sich gleich vor, die Heizung auch mal runterzudrehen. Weitere Vorsätze wie mehr radfahren, aufs Fliegen verzichten,
den Fleischverzehr reduzieren oder aufbessere Qualität beim Einkauf achten wurden genannt.