Bild: KED

Orangen-Aktion

„Süß statt bitter“ – Der KED motiviert zum Engagement

Orangen gehören bei uns zum Winter und zur Adventszeit. Doch hinter dem süßen Geschmack der Frucht verbirgt sich häufig die bittere Realität für jene Menschen, die sie ernten.

Auf den Feldern Kalabriens in Süditalien schuften rund 2.500 Wanderarbeiter als Erntehelfer. Täglich erhalten sie gerade einmal 25 Euro für diese harte Knochenarbeit. Mit diesem Lohn können weder eine Miete noch menschenwürdige Lebensverhältnisse finanziert werden. Aus diesem Grund hausen viele der Arbeiter bei jeder Witterungslage lediglich in Zelten oder Baracken.

Wegen der sich zuspitzenden unmenschlichen Arbeits- und Lebensbedingungen wurde im Jahr 2011 die Solidaritätskampagne SOS Rosarno gegründet. Eine der Zielsetzungen des Vereins ist es, durch faire Preise für die Orangen bessere Ernte- und Lebensbedingungen für die Arbeitenden zu schaffen. Gemeinsam mit der Initiative Mediterranean Hope von der Föderation protestantischer Kirchen in Italien (FCEI) werden Hilfsprojekte zur Verbesserung der Lebensbedingungen der Plantagenarbeiter realisiert.

An das Engagement Evangelischen Kirche von Westefahlen anknüpfend haben Rebecca Neumann und Luisa Kroll vom KED in diesem Jahr Engagierte gesucht, die mit ihrer Gruppe oder Region an dem Orangen-Projekt teilnehmen möchten, um durch solidarisches Handeln die Zustände auf den Feldern Süditaliens nachhaltig zu verbessern. Die Planungs- und Informationsarbeit für dieses Projekt läuft seit April und wir sind sehr froh, zwei Regionen in Niedersachsen für eine Teilnahme begeistert zu haben.

Lesen Sie weiter unten welche Gemeinden und Regionen sich bisher angeschlossen haben.

Wir möchten uns nochmals herzlich bei den engagierten Teilnehmern und Teilnehmerinnen bedanken, durch die diese Aktion noch erfolgreicher geworden ist als im letzten Jahr, wie Katja Breyer vom Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung (MÖWe) der westfälischen Landeskirche mitgeteilt hat. So wurden für den 29.11.2022 insgesamt 6.160 Orangen-Kisten bestellt, also mehr als 61 Tonnen. Diese werden an ca. 30 verschiedene Orte geliefert. Nun drücken wir für unsere zwei niedersächsischen Regionen die Daumen, dass die Liefertermine eingehalten werden – und damit alle Aktionen reibungslos stattfinden können.

Luisa Kroll

Hier finden Sie viele weitere Mitstreiter

Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) ist auf die Missstände aufmerksam geworden und möchte mittels des Projekts „Süß statt bitter“ gemeinsam mit vielen lokalen Partnern auf moderne Sklaverei in Süditalien und ganz Europa hinweisen. Daran beteiligen sich beispielsweise Weltläden, Unverpackt- und Naturkostläden sowie Kirchengemeinden.

Orangen Aktion der EkvW

Dazu zählt zum einen die Weltgruppe Stade mit Diakonin Susanne Decker-Michalek und Marina Vollmann. Neben dem Verkauf der Orangen z.B. auf Weihnachtsmärkten, in Weltläden und anderen regionalen Geschäften können wir auf viele weitere Verkaufs- und Verteilaktionen vor Ort gespannt sein. Auch etliche Privatpersonen haben über die Weltgruppe Stade Orangen bestellt: „Die Orangen-Aktion 2022 ist beendet – Ihr seid großartig – eine Tonne Orangen wurde vorbestellt und die Lieferung erfolgt in der letzten November-Woche 2022“, ist auf der Homepage der Weltgruppe zu lesen. Die Frauen haben es sich außerdem zum Anliegen gemacht, mit den Orangen auch auf die „Orange Days“ hinzuweisen, die ab dem 25. November beginnen. Thematisch passen die Aktionen sehr gut zusammen: So wie es bei „Süß statt bitter“ um Menschenrechtsverletzungen auf Plantagen geht, soll bei den „Orange Days“ ein Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen gesetzt werden, die weltweit zu den häufigsten Menschenrechtsverletzungen gehört.

die Fairtrade-Region Wittlager Land (Bad Essen, Bohmte und Ostercappeln) hat gemeinsam mit den lokalen Steuerungsgruppen den Beschluss getroffen, in diesem Jahr das Projekt „Süß statt bitter“ durch die Abnahme von einigen Paletten Orangen zu unterstützen. Diverse regionale Geschäfte unterstützen die Aktion, beispielsweise Edeka Lampe in Lintorf, wo es auch einen Informationsstand zu den Orangen mit einer Verkostungsaktion geben wird. Integrierte ländliche Entwicklung (ILE) steht für die Region Wittlager Land als ILE-Region generell im Fokus. Durch Karsten Perkuhn, den Regionalmanager dieser Region, mit dem der KED hierzu auch in engem Austausch steht, kam es zu der Idee, die Orangen-Thematik im großen Rahmen auch an die Jüngsten im Wittlager Land heranzutragen. Zum Nikolaustag wird es dort eine Aktion geben, über die Sie mehr in der nächsten Ausgabe der KED-News erfahren.

kontakt

Rebecca Neumann

Frau Neumann befindet sich zur Zeit in Elternzeit.

Luisa Kroll